Das türkische Puzzle
Suat Kiniklioglu
Wenn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan zum G-20-Gipfel in Hamburg eintrifft ist er wahrscheinlich angespannt. Immerhin verwehrt Deutschland seinen Leibwächtern die Einreise (sie waren kürzlich in Washington in eine Schlägerei verwickelt) und verhinderte, dass er eine politische Kundgebung in Hamburg hält. Die Spannungen zwischen Ankara und Berlin über den Zugang zum Luftwaffenstützpunkt Incirlik haben dazu geführt, dass Deutschland sich von dem Standort zurückzieht. Die anhaltende Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel bleibt ein Dorn in den bilateralen Beziehungen. Und das von Merkels Christdemokraten gerade veröffentlichte Wahlprogramm betont die Ablehnung einer vollen EU-Mitgliedschaft der Türkei. Die Debatte wird vermutlich noch lebendiger werden, wenn die Deutschen im September zur Wahl gehen.
Das alles ist bekannt. Unklar ist aber, wie man mit einem so komplizierten Land umgehen soll, das vor nur wenigen Jahren noch als Partner angesehen wurde.
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